Psychosomatische Störungen in der Frauenheilkunde manifestieren sich an den Geschlechts-organen, die mit Sexualität, Reproduktion und weiblicher Identifikation assoziiert sind.

Die Krankheitsbilder können sich z.B. als Folge von körperlichen, seelischen und sozialen Veränderungen in geschlechtsspezifischen Lebensphasen wie Pubertät, Schwangerschaft, Wochenbett oder Klimakterium bzw. als Reaktion auf Lebensereignisse entwickeln.

(Neises.Veidner 2005)

In der psychosomatischen Medizin wird der Kranke nicht mehr als ausschließliches medizinisches Objekt, sondern als erlebendes Subjekt, als Person gesehen.

Von Interesse ist nicht nur der objektivierbare Befund, sondern das Erleben des Krank – Seins, die persönliche Krankheitsdeutung sowie familiäre und soziale Situation des Kranken.

„Denn das ist der größte Fehler bei der Behandlung der Krankheit, dass Leib und Seele allzu sehr voneinander getrennt werden, wobei es doch nicht getrennt werden kann – aber das gerade übersehen die Ärzte, und darum entgehen ihnen so viele Krankheiten; sie sehen nämlich niemals das Ganze.

Dem Ganzen sollten sie ihre Sorge zuwenden, denn dort, wo das Ganze sich übel befindet, kann unmöglich ein Teil gesund sein.“ (Platon, 427-347 v. Chr.)

Das Wissen um Zusammenhänge zwischen körperlicher und seelischer Befindlichkeit ist keine Erfindung der Neuzeit.